In unseren elektrischen Versorgungsnetzen fließt Wechselstrom. Für den Betrieb vieler Geräte wird aber ein gleichförmiger Strom benötigt, der seine Richtung nicht fortwähren ändert. Auch die Bogenlampen der Filmprojektoren benötigen Gleichstrom. Deshalb muss der Wechselstrom aufwendig gleichgerichtet werden. Heute erledigen das elektrische Elemente aus Halbleitern.
Vor der Entwicklung dieser Halbleiter musste man andere Wege beschreiten. Eine Möglichkeit bestand darin, mit dem Wechselstrom einen Motor zu versorgen, der seinerseits einen Generator, oder auch Dynamo antrieb. Dieser Dynamo erzeugte dann den erforderlichen Gleichstrom. Das war eine sehr zuverlässige aber auch unwirtschaftliche Methode.
Dann gab es noch die Möglichkeit, quecksilbergefüllte Elektronenröhren einzusetzen. Eine Variante davon ist hier bei uns in Betrieb zu sehen. Sehr kennzeichnend ist das blaue Licht mit hohem UV-Anteil, das diese Röhren auszeichnet. Normalerweise sind die Gleichrichter in einem geschlossenen Gehäuse, so dass man davon nicht viel mitbekommt. Wir betreiben das Gerät aber nur kurzzeitig und haben es aus diesem Grund mit einem transparenten Gehäuse versehen.
Eine weitere Variante stellt der sogenannte Selen-Gleichrichter dar. Es ist im Prinzip schon ein Halbleitergleichrichter. Diese Gleichrichter in Form von Plattenpaketen waren sehr empfindlich. An den Kontakten zwischen den Platten gab es häufig Hitzeprobleme durch schlechten Stromübergang. Der Gleichrichter begann unangenehm zu stinken und verabschiedete sich in Folge.
Spöttische Techniker behaupteten, der Name des Gleichrichters leite sich von der Feststellung ab: „Gleich riecht er“. Das ist aber einer der vielen Scherze, die nur Techniker erfinden können.