Mit der Erfindung des Phonographen durch Edison 1877 und dessen Weiterentwicklung zur Schallplatte durch Emil Berliner 1887 war es gelungen, ein dauerhaftes Medium für die Speicherung von Schallereignissen zu entwickeln. Der erste Tonfilm mit synchronem Ton lief über einen Plattenspieler, der fest mit dem Filmprojektor verkoppelt war. Das war im Jahre 1927.
Obwohl bereits um 1930 ein brauchbares Lichttonverfahren erfolgreich mit dem Nadelton konkurrierte, wurden die Abspielgeräte noch eine Weile eingesetzt. Auch im Landkreis Gifhorn, in Hankensbüttel, gab es ein Kino der Familie Olfermann, das Nadelton abspielen konnte.
Die Platten-Schneidemaschine ist die Basis für die Schallplattenherstellung. Unsere Maschine stammt aus dem Nachlass von Wilhelm Müller, der in Winkel, etwa 5 Kilometer von hier entfernt wohnte und Geräte konstruierte. Es handelt sich offensichtlich um seine eigene Konstruktion.
In eine schwarze Lackfolie wird mit einem erhitzten Stichel die Schallrille eingraviert. Dabei kommt es auf höchste Genauigkeit und Sauberkeit an. Die Rille darf nicht zu tief oder zu flach eingraviert werden. Geschnitten wird bei dieser Maschine von außen nach innen, so wie wir es von unserem Schallplattenspieler gewohnt sind. Der ausgeschnittene Span wird durch Unterdruck während des Schneidevorgangs abgesaugt. Er könnte sonst den Prozess stören. Im seitlich an der Wand befestigten Auffanggefäß sind noch die Reste des letzten Schneidevorgangs zu sehen.
Nach dem Schneidevorgang wird die Lackfolie galvanisiert. Dann werden in mehreren Zwischenschritten die Matrizen für den Pressvorgang auf galvanischem Wege gewonnen, und wenn sich die Platte gut verkauft, gibt es auf dem gleichen Weg dann eine goldene Schallplatte.
Schneidemaschinen und Plattenpressen sind sehr selten geworden. Die wenigen Exemplare, die es noch gibt, sind auch heute noch im Einsatz.
Tatsächlich feiert die längst tot gesagte Vinylplatte mittlerweile ein „come back“, auch bei jüngeren Musikliebhabern.